Es war ein kalter Dezembertag an dem die Trapper "Yukon" und "Franzmann" sich mit ihrem befeundeter Indianer "Stone" trafen, um die Wälder und Flüsse um "Mary Misery" zu durchstreifen. Als Trapper "Yukon" seine Blockhütte verließ zeigte das Thermometer -8° C an. Er ritt mit seinem "Galloper" zu Trapper "Franzmann" und gemeinsam weiter zur Blockhütte von Scout "Kurt", wo "Stone" von Stamm der Crow mit seiner treuen Gefährtin "Dakota" auf sie wartete. Eine alte von Hand gezeichnete Landkarte war ihr Wegbegleiter.
Als sie das letzte besiedelte Gebiet von "Mary Misery" in Richtung Wildnis verließen, bahnten sich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen den Weg an ihre frierenden Körper. Nach einem kurzen Marsch kamen sie mit ihren Kanus zu einem Ausläufer des großen Flusses, an dem sich noch vor Jahren hunderte von Goldgräbern aufhielten.
Sie verstauten ihre Ausrüstung in den Kanus, ließen diese zu Wasser und steuerten noch etwas steif vor Kälte in die vor ihnen liegende Natur.
Das Einstechen der Paddel, in das leicht dampfende Wasser und die Stimmen der Tiere waren jetzt ihre einzigen Begleiter. Der gegenwärtige Wasserstand ließ es nicht zu, dass sie in einem zur nächsten Mündung gelangen konnten.
Immer wieder mussten sie ihre Ausrüstung aufnehmen und die Boote über Sock und Stein tragen wobei umgefallene Bäume und hohes Schilff diese Aufgabe erschwerten.
Nachdem sie die Kanus abermals zu Wasser ließen merkten sie recht schnell, dass es sich um ein stehendes Gewässer handeln muss, denn dieses war gefroren. Die Eisstärke variierte und es hatte an der stärksten Stelle eine Dicke von ca.1,5 cm.
Sie wollten diesen Nebenarm umgehen, aber "Stone", der diese Gegend wie seine Westentasche kennt meinte, dass ein Umgehen durch das Dickicht unmöglich sei. Es blieb ihnen nichts anders übrig sich durch dich Eisschicht nach vorne zu stoßen. Dicht auf den Fersen von "Stone" konnten sie sich einen Kanal durch das zentimeterdicke Eis bannen. Jeder Paddelstich wurde vom Eis mit einem peitschenden Knall quittiert, als wolle es sich dieser brachialen Gewalt entgegenstellen.
Nach 2 Stunden schweißteibender Arbeit hatten sie sich erst 2 km von ihrem Ausgangspunkt entfernt. Endlich erreichten sie wieder ein fließendes Gewässer, zu dem sie wieder übersetzen mussten. Von nun an ging es leichter den die Strömung nahm ihnen einen Großteil der Paddelarbeit ab. Jetzt war es wieder möglich der Natur lauschen zu können. Da ein Biberbau, dort ein aufsteigender Silberreiher, einfach herrlich mit der Landschaft im Einklang zu stehen.
Der große Fluss war erreicht worden und somit stellte sich die nächste Herrausforderung dar, denn die Strömungsgeschwindigkeit ließ kein gemütliches übersetzen zu. Erholen, von den ersten Strapazen war angesagt und die weitere Strecke wurde erkundet . Leider stellte sich recht schnell heraus, dass auch dieser geplante Weg zugfroren war und es blieb ihnen nichts anderes übrig als auf dem großen Wasser sich mit der Strömung treiben zu lassen.
Sie erreichten einen Ort der früher besiedelt gewesen sein muss, denn sie fanden eine alte Wassermühle und alte Flussschiffe vor. Eine Annäherung an diese war wieder nicht möglich, da sich auch hier durch die Minusgrade der letzten Tage eine recht dicke Eisschicht gebildet hat.
Also steuerten sie ihre Kanus wieder Richtung der Strömung des großen Flusses, die sie sogleich aufnahm und in ihren Rhytmus dahingleiten ließ. Nun lag eine große Strecke vor ihnen und es war wieder die Möglichkeit gegeben sich auf die Laute von Land und Wasser zu konzentrieren. Durch den Boden ihrer schwimmenden Gefährte konnten sie ein auf und abschwellendes Rauschen vernehmen. Anfangs wirke dieses ein wenig bedrohlich aber im Laufe der Zeit empflanden sie es beruhigend als wollten sie die Geister des Wasser in Sicherheit wiegen.
"Franzmann" der auch ein "alter" erfahrener Seemann war, lehrte "Yukon" das Lesen des Wassers. Es galt Signale, die der Fluss von sich preisgibt, zu erkennen und richtig zu deuten, damit man möglichen gefährlichen Situationen rechtzeitig ausweichen kann.
Ihr nächstes Ziel war eine kleine Insel inmitten des Flusslaufes. Als sie dort ankamen überprüften sie die Vorräte und entschieden sich für Suppe und Speck mit Ei.
Einer der Trapper versuchte sich noch im Goldwaschen (oder war es doch der Abwasch - geht aus den Aufzeichnungen nicht mehr so richtig hervor)
Sie kramten in alten Geschichten aus "jungen Tagen" und merkten gar nicht wie schnell die Zeit verging. Erst die zunehmende Kälte wies sie darauf hin, dass sich die Sonne bald hinter den Horizont begeben wird und so blieb den 3en nichts anderes übrig, als wieder ihre mit Eis überzogenen Kanus zu besteigen um Richtung Finsternis am Fluss zu entschwinden.
Wir werden wieder kommen und dann werden wir uns mehr Zeit nehmen.
Yukon - 28. Dez, 21:05